Pfalzmuseum für Naturkunde

J. Gesteinsgarten

Der kleine Gesteinsgarten im Innenhof des Pfalzmuseums wurde um 1981/82 angelegt. Mit mehreren großen Gesteinsblöcken typischer heimischer Gesteine soll damit auf die industrielle Bedeutung von Natursteinen für die Pfalz aufmerksam gemacht werden. Sechs dieser Blöcke sind mit Schildern ausgestattet. Es handelt sich um vier Erstarrungsgesteine, auch magmatische Gesteine genannt: Andesit, Granodiorit, Kuselit und Rhyolith. Diese Gesteine sind aus der Abkühlung heißer Gesteinsschmelze (Magma) hervorgegangen.
Darüber hinaus finden sich zwei Ablagerungs- oder Sedimentgesteine, nämlich Kalkstein und Rotsandstein. Beide Gesteine bestehen aus Verwitterungsprodukten älterer Gesteine und sind an der Erdoberfläche entstanden. 
Auf der Oberfläche der verschiedenen Steine haben sich über die Jahre verschiedenste Lebewesen wie Flechten, Algen und Moose eingefunden. Dadurch wirkt ihre Oberfläche stellenweise mosaikartig.

Ein genauerer Blick lohnt sich!

Andesit

Das Gestein stammt aus dem Erdaltertum. Es ist vulkanischen Ursprungs und aus der Abkühlung von Gesteinsschmelze (Magma) an der Erdoberfläche entstanden. Der Andesit von Waldhambach wird für den Verkehrswegebau, für den Garten- und Landschaftsbau sowie die Baustoffindustrie gewonnen.

Rhyolith

Das Gestein stammt aus dem Erdaltertum. Es ist aus der Abkühlung von Gesteinsschmelze (Magma) in geringen Tiefen der Erdkruste entstanden. Heute bildet es die höchste Erhebung der Pfalz, den Donnersberg im Pfälzer Bergland. Dort wird das Gestein in verschiedenen Steinbrüchen als Material für den Verkehrswegebau gewonnen.

Granodiorit

Das Gestein stammt aus dem Erdaltertum. Es ist aus der Abkühlung von Gesteinsschmelze (Magma) tief in der Erdkruste entstanden. Der Granodiorit von Waldhambach wird zu Splitten, Baustoffgemischen und Sonderprodukten wie beispielsweise Wasserbausteinen verarbeitet.

Kalkstein

Das Gestein stammt aus der Erdneuzeit. Es ist aus der von Algen ausgelösten Fällung von Kalk in einem warmen Flachmeer entstanden. Der Kalkstein von Neuleiningen wird seit mehr als einem halben Jahrhundert für die Zementherstellung abgebaut.

Kuselit

Das Gestein stammt aus dem Erdaltertum. Es ist aus der Abkühlung von Gesteinsschmelze (Magma) in geringen Tiefen der Erdkruste entstanden. Kuselit ist die lokale Bezeichnung für Andesit im Pfälzer Bergland, vor allem im Landkreis Kusel. Der Kuselit vom Remigiusberg bei Kusel wird zu Splitt und Schotter für den Verkehrswegebau verarbeitet.

Rotsandstein

Das Gestein stammt aus dem Erdmittelalter. Es ist aus der Ablagerung von Sand in einem ehemaligen Fluss entstanden. Die leistenartigen Erhebungen auf dem Gestein („Trockenrisse“) deuten daraufhin, dass der Fluss zeitweise kein Wasser führte. Rotsandsteine werden an verschiedenen Stellen des Pfälzerwaldes für das Bau- und Kunstgewerbe gewonnen.
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